Einen Mitgründenden zu finden ist eine schwierige Aufgabe. Denn anders als Kollegen*innen oder Kunden, ist der zukünftige Geschäftspartner in wichtige Entscheidungen mit eingebunden. Am 24. Juni hatten Gründer*innen und Gründungswillige wieder die Möglichkeit Mitgründende kennenzulernen, um gemeinsam durchzustarten. Dieses Mal war die etablierte Veranstaltung des CyberForum e.V. mit einer ganz besonderen deutsch-französischen Note versehen und fand in englischer Sprache statt. Mit insgesamt 73 Anmeldungen aus acht Ländern im Vorfeld, gab es ein diverses Mosaik aus Gründern, Gründungsinteressierte und Talenten.
Bist du Idea, Talent oder Open? Das war die Eingangsfrage vieler Teilnehmer*innen gestern im Networking-Teil der Veranstaltung. Doch, bevor die zweite Hälfte erreicht wurde, war die erste Stunde der virtuellen Veranstaltung vollgepackt mit interessanten Pitches und Geschäftsideen aus unterschiedlichen Teilen der Welt. Das war das Hauptaugenmerk der Veranstaltung, über den "regionalen Tellerrand" hinauszuschauen und internationale, sowie deutsche und französische Gründungsinteressierte kennenzulernen.
Michel Yammine, Startup Consultant des CyberForum e.V. im CyberLab und Gastgeber der Veranstaltung, erklärte zu Beginn die Knigge-Regeln eines Pitches. Nicht länger als 90 Sekunden und am besten mit einer klaren Message am Ende der Präsentation sollte die Kurzvorstellung sein. Dabei pitchte man nicht vor einer hochkarätigen Jury à la Höhle der Löwen, sondern vor Gleichgesinnten und potenziellen Co-Founder – was die Aufregung vor dem Bildschirm aber gewiss nicht reduzierte. Ob man in den nächsten zwei Stunden seinen (Traum)-Gründer*in kennenlernt ist eher ein Glücksfall, berichtete Yammine. Wichtig ist es, offen zu sein, mit Interessierten in Kontakt zu treten sowie Feedback und Tipps einzuholen. Der erfahrene Startup Consultant betonte auch, dass es in der Historie des TeamUps nicht selten vorkam, dass zwei Gründungsinteressierte ihre ursprüngliche Idee beiseitelegten, um zu einer dritten, vollkommen frischen Geschäftsidee zusammenzukommen – einfach, weil der zwischenmenschliche Vibe stimmiger war als die gepitchte Originalidee.
Ceren Akbaba, Projektmanagerin des deutsch-französischen Vernetzungsprojekt zu Industrie 4.0 und angewandter Künstlicher Intelligenz, stellte im Namen des gesamten Projektkonsortiums die Initiative vor. Es gibt erfolgreiche Initiativen auf beiden Seiten des Rheins, der nächste Schritt ist aber diese beiden Welten im Bereich KI, Industrie 4.0 und IoT zusammenzubringen sowie stärker und fluider zu machen, erklärte sie. Geplant sind für den Herbst 2021 sogenannte Working Groups zu bestimmten Themen, bestehend aus Unternehmen, Einrichtungen und Startups aus Frankreich und Deutschland. Ebenso im Herbst findet die dritte deutsch-französische KI-Konferenz AIxIA statt, die eine profunde Möglichkeit bietet mit Stakeholdern aus beiden Ländern in Kontakt zu kommen und durch internationale Panels, Sessions und Keynotes Wissenswertes mitzunehmen.
Doch dann ging's endlich los: Kamera an, Slides bereit und der 90-Sekunden-Countdown lief. Nachdem alle "Ideas" in der ersten Stunde des Events gepitcht wurden, entschieden sich auch noch kurzerhand einige aus dem Publikum einen Last-Minute Pitch hinzulegen. Anschließend hatten die Teilnehmenden Zeit sich per Videochat kennenzulernen, untereinander auszutauschen und zu entscheiden, ob sie weiter in Kontakt bleiben wollen. Auf der Plattform Wonder konnte man je nach Belieben die "Talk-Bubbles" wechseln und mit anderen Teilnehmenden in Kontakt kommen. Das TeamUp war die zweite Veranstaltung im Rahmen des deutsch-französischen Vernetzungsprojekt zu Industrie 4.0 und angewandter Künstlicher Intelligenz.
Unterstützt wurde das CyberForum bei TeamUp von den Kooperationspartnern dem Projekt Deutsch-französische Vernetzung zu Industrie 4.0 und angewandter Künstlicher Intelligenz, dem Center for Interdisciplinary Entrepreneurship am Karlsruher Institut für Technologie, der Hochschulgruppe PionierGarage, Hub France IA sowie dem Center of Competence der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft.
Für mehr Infos zum nächsten TeamUp des Cyberforum e.V..
Über das Projekt: Das deutsch-französische Vernetzungsprojekt zu Industrie 4.0 und angewandter Künstlicher Intelligenz legt den Grundstein für die Entwicklung und den Aufbau eines deutsch-französischen KI-Ökosystems, das Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie Intermediäre vernetzt und konstant in Austausch hält. Geleitet wird das Projekt vom DIZ | Digitales Innovationszentrum, gemeinsam mit starken Partnern der Organisationen Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg, Baden-Württemberg International, CyberForum e.V., FZI Forschungszentrum Informatik und Steinbeis 2i. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Mehr Informationen hier.